Ein Eisberg namens SPD

Wussten Sie, dass der Untergang der »unsinkbaren« Titanic hätte vermieden werden können? Wissenschaftliche Untersuchungen haben das ergeben. Hätte der Steuermann den Kurs beibehalten, wäre das Schiff nach dem Frontalaufprall zwar um einiges kürzer gewesen, Inventar und Passagiere wären – dem Gesetz der Massenträgheit folgend – gehörig durcheinandergepurzelt, das Schiff aber wäre nicht abgesoffen.

Stattdessen hatte der Rudergänger versucht, mit einem Hart-Backbord-Manöver die Kollision zu vermeiden. Im Nachhinein eine fatale Entscheidung, denn nun schlitzte der Eisberg die Titanic wie eine Konservendose auf, das eindringende Wasser schwappte über alle Schottwände und das Schiff sank innerhalb weniger Stunden.

Warum ich an diese Katastrophe erinnere, die das Schicksal vieler Menschen besiegelte? Nun, der Untergang der Titanic steht sinnbildlich für Situationen, in denen Menschen im Zustand der Panik und nicht aus kühler Berechnung entscheiden. Heute kann die Katastrophe als Beispiel für die aktuelle Situation der Regierungskoalition dienen. Ein wesentlicher Unterschied ist allerdings, dass die CDU genügend Zeit zum Nachdenken hatte.

Für den Dampfer CDU verkörpert die SPD momentan diesen Eisberg. Zugegeben, das Beispiel spiegelt nicht die tatsächlichen Größenverhältnisse wieder, aber doch die Selbstüberschätzungen von Bas und Klingbeil. Die halten, ihrer eigenen Strömung folgend, ihre Drift bei und bleibt stur bei ihren Forderungen: Bundesrichter, Verbrenner-Aus, Energiewende, Strompreise, Heizungsgesetz, CO2-Ablasshandel, Rente und so weiter und so fort – die SPD zieht ihr Ding durch, komme wer oder was da wolle. Eisbergmäßig, unbeeindruckt, unbeirrt. Notfalls wird bei der Schuldenbremse getrickst.

Bei der CDU scheut man hingegen offenkundig Konfrontationen in fast allen Punkten. Man kann über die Gründe zwar nur spekulieren, aber ich vermute, aus Angst vor dem Verlust der Kanzlerkalesche. Dies zum Thema, wer hier wen mit dem Dienstwagenschlüssel köderte. Vielleicht sucht Friedrich Merz die Ursache für seine dürftigen Umfragewerte zur Abwechslung mal nicht bei anderen, namentlich der JU, sondern in seinem mangelhaften Verhandlungsgeschick, ungebremsten Rededrang und labilen Standing. Er könnte ja auch mal auf den Eisberg draufhalten. Die CDU wird‘s schon aushalten. Der sensible Eisbär Lars vielleicht nicht.

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