Wehrhaftigkeit beginnt mit Wahrhaftigkeit

Der SWR fragte an, ob ich noch zu meinem Leserbrief stünde, in dem ich mich für die Aufrüstung des Westens gegen Putin ausgesprochen hatte. Ja, ich plädiere nach wie vor für ein starkes und wehrhaftes Europa, das fähig und willens ist, seine Grenzen gegen jedweden Angreifer zu schützen. Nicht aus leichtfertiger Lust am Krieg, sondern weil ich aus Erfahrungen lerne – zum Beispiel aus Chamberlains Appeasement-Politik!

Einen beschädigten Damm kann man nur stützen, solange die Bresche nicht zu groß ist. Bricht er erst einmal, hat man keine Chance mehr gegen die Fluten. Genauso verhält es sich mit Putins »Spezial-Operation«. Mittlerweile sind wir im dritten Kriegsjahr, die russische Wirtschaft hat auf Rüstung umgestellt und die Bevölkerung sich an Krieg und Sanktionen gewöhnt. Sie steht jetzt hinter ihrem Führer wie Deutschland ’43 hinter Hitler. Friedensvölker/-menschen hingegen sind deshalb gegenüber Angreifern hilflos, weil sie ihre Wehrhaftigkeit in langen Friedensperioden herunterfahren. Wer nie ans Wasser kommt, lernt halt nicht schwimmen – wozu auch? So einfach ist das!

Eine alte Weisheit besagt jedoch: Wer seinen Frieden bewahren will, der muss sich unangreifbar machen! Si vis pacem para bellum – willst du Frieden, bereite (dich auf) den Krieg vor! Nur eine reale Drohkulisse kann potenzielle Angreifer abschrecken! Lippenbekenntnisse wie die des sehr berechenbaren »Friedenskanzlers« stoppen Putin jedenfalls nicht. Eher schon (und hier meine ich wirklich leider) solch hochgefährlichen und gestörten Persönlichkeiten wie »DT«! Bei dem weiß man vorher nicht, wie seine Eskalationsstufen ablaufen. Stupst er bei einem Schubser zurück oder drückt er gleich auf den Roten Knopf? Warum hat er dort Erfolge, wo Diplomatie versagt? Weil man vor unberechenbaren Menschen mehr Angst haben muss als vor »vernünftigen«!

Wer auf tätliche Angriffe im Stile reagiert von »Du, das ist aber nicht okay, da sollten wir mal wirklich drüber reden«, dem ist seine Opferrolle nicht mehr zu nehmen. In der Ukraine hat Putin inzwischen einen wahrscheinlich irreversiblen Status Quo erreicht – ein Paradebeispiel für die normative Kraft des Faktischen, sprich »Fakten schaffen mit Waffen«. Dabei hätte man ihn beizeiten aufhalten können und müssen! Wie? Nun, indem man ihm zu Beginn des Kriegs mehr Schrott und Särge zurückschickte, als seine Propagandamaschine zu vertuschen vermocht hätte.

In dem was man tut muss Entschlossenheit liegen. Deutschland hat jedoch einen Kanzler, der Realitäten verdrängt! Jetzt endlich möchte Olaf »Cunctator«, der ewige Zauderer, unser Land »kriegstüchtig« machen. Kriegstüchtig – welch militaristisches Wort aus des Kanzlers Mund! Die Chance auf Abschreckung hätte Scholz mit schnellen Lieferungen von Leos, Jets und Taurussen (Wortspiel!) gehabt – leider hatte er zu deutlich seine Angst vor der russischen Atommacht offenbart. Was sollte Putin jetzt noch fürchten? Letztlich nur dasselbe Atomkriegs-Szenario, mit dem er die Welt in Angst und Schrecken versetzt. Ein wirklich wehrhaftes Deutschland braucht Chancengleichheit – und das bedeutet letzten Endes: Atomwaffen!

Wie lautet die Doktrin der gegenseitigen Abschreckung: »Wer als Erster schießt, stirbt als Zweiter!« – – –

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