Er kann’s nicht lassen!

»Er kanns nicht lassen!«, heißt ein alter Film mit Heinz Rühmann. Darin versucht Rühmann sich als Pater Brown in seiner irischen Pfarre nebenbei als Hobby-Detektiv. Überaus erfolgreich, sehr zum Missfallen seines Bischofs. Der meint nämlich, ein Geistlicher solle sich ausschließlich um das Seelenheil seiner Schäfchen kümmern, statt um weltliche Kriminalfälle.

Nun, Friedrich Merz ist nicht Ire, er ist Sauerländer und im Gegensatz zu Pater Brown löst er keine Problemfälle, er schafft welche. Nicht als Pfarrer, nein, er versucht, eine Aufgabe zu erledigen oder besser gesagt, ein Amt auszuüben für das ihm offensichtlich jegliche Eignung fehlt. »Olafs Schuhe« sind ihm augenscheinlich ein paar Nummern zu groß – und das will was heißen!

Jüngst mahnte er noch an, die Unterstützung Israels sei deutsche Staatsraison, schließlich erledigten die gerade die Drecksarbeit für Deutschland. Nach einem Brief von »Kunstschaffenden«, von denen ein großer Teil ohne staatliche Förderung kein Auskommen mit dem Einkommen hätte, schwenkt der Kanzler um 180° auf Hamas-Kurs. Der außenpolitische Fachbegriff für so eine Kehrtwende lautet übrigens »halber Baerbock«.

Das alles ohne Absprache mit seiner Fraktion, seiner Partei oder der CSU. Entspechend aufgewühlt ist darob die Stimmung unter koservativen Parteigängern. Die tragen ihm sowieso noch einiges nach: seine übertriebene Brautgeschenke an neue Duzfreunde, die Epressungsversuche von CDU-Abgeordneten bei deren Gewissentscheidungen und vieles mehr. Die Liste ist lang und er macht sie ohne Not beinahe tagtäglich länger.

Friedrich Merz kann nicht gestalten, nur reagieren, und das meistens in panikartiger Verfassung. Er kann nicht pokern, sprich verhandeln, selbst wenn er dies aus einem Überzahlverhältnis von 2:1 könnte. Nee, »Fritze« (so nennt ihn etwas despektierlich sein Amtsvorgänger), so wird det nischt mehr! Wollen allein reicht nicht, Leadership muss man können! Die »Iden des Merz« sind gekommen, seine Tage als Kanzler scheinen gezählt! Es gibt einen bezeichnenden Spruch, der wie gemacht scheint für den gescheiterten Kanzlerversuch:

Kunst kommt von Können, nicht von Wollen,
sonst hieße es »Wunst«!

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