Die Wahl einer Bürgermeisterin oder eines Bürgermeisters ist eine der wenigen Gelegenheiten, die uns Bürger:innen ein unmittelbares Mitbestimmungsrecht bietet: noch direkter kann man wohl nur den eigenen Lebenspartner wählen! Natürlich dürfen wir bei anderen Wahlen unsere Volksvertreter bestimmen, viele Ämter aber nur mittelbar: wir können keine Bundespräsident:innen (das höchste Amt unserer Republik) direkt wählen, keine Bundestagspräsident:innen (das zweithöchste Amt) und keine Bundeskanzler:innen; keine Minister:innen, keine Ministerpräsident:innen – nicht einmal Landrät:innnen.
Darum ist die Wahl zur Besetzung des Bürgermeisteramts so besonders: hier können wir selbst und unmittelbar bestimmen, welche Person an der Spitze unserer Stadt stehen soll und wer uns zukünftig nach innen und außen repräsentiert. Das Pfullinger Stadtoberhaupt sollte einer von uns sein – jemand, der uns begeistert und sich umgekehrt für uns. Eine Persönlichkeit, die sich für unsere Interessen einsetzt, die stark ist und der wir vertrauen. Sie soll uns mitnehmen, auch bei unpopulären Entscheidungen; sie soll mit den Bürgern reden und diese nicht einfach nur verwalten. Das ist etwas, was viele in der letzten Zeit vermisst haben.
Auch dass bereits junge Menschen sich desillusioniert von der Politik abgewendet haben, ist ein Versäumnis von „gelernten“ Politikern – das will ich ändern! Was viele Jugendliche vielleicht gar nicht wissen: wenn ihr am Wahltag, dem 25. April, 16 Jahre alt seid, dann dürft auch ihr mitbestimmen und wählen! Ich verspreche, dass ich für alle Anliegen ein offenes Ohr haben werde, egal ob von jung oder alt. Jede und jeder hat sich im Laufe ihres oder seines Lebens wohl schon mal über unseren Staat oder ein Amt geärgert. Natürlich kann sich ein Bürgermeister nicht über geltendes Recht stellen, aber ich werde mich dafür einsetzen, manchen Verwaltungsakten den Stachel zu nehmen und, wo es geht, Kompromisse zu finden.
Vor allem bitte ich unsere Mitbürger aus der EU an dieser Wahl teilzunehmen. Viel zu oft habe ich den Eindruck, dass diese sich nicht als vollwertige Bürger:innen fühlen – für mich SIND SIE ES! Wenn wir ein gemeinsames Europa wollen, dann muss es in unserer Gemeinschaft vor Ort beginnen. Dazu gehören nicht nur Städtepartnerschaften, deren Pflege oftmals privaten Initiativen überlassen wird. Zu unserem Miteinander gehört dann auch, dass wir alle uns einbringen und unser Recht auf freie Wahlen nutzen! Nur so werden wir wahrgenommen und gehört!
Wenn Sie am 25. April niemandem Ihre Stimme geben möchten, geben Sie halt einen durchgestrichenen Stimmzettel ab. Aber verzichten Sie nicht auf Ihr Privileg, eine Stimme zu haben! Ich werde Sie hören – darauf mein Wort!