Mit brennender Sorge

Deutschland ist reich! Nicht Sie oder ich – bewahre. Kommen Sie also nicht auf den abwegigen Gedanken, Ihren Banker nach dem Verbleib Ihres Sondervermögens zu fragen. Nein, unser Staat, dem geht’s gut! Unter anderem, weil allerorts die Preise steigen und damit die Steuereinnahmen. Seltsam, dass trotzdem das Geld hinten und vorne nicht langt: nicht bei der Polizei, den Lehrern, in der Pflege und so weiter und so fort. Zurück zu Ihrem Geldsäckel – tröstlich ist: Ihr Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer. Zu dieser Erkenntnis kam schon der Frankfurter Bankier Amschel Mayer von Rothschild (1773 – 1855). Von ihm stammen unbezahlbare Bonmots wie: »Die Unkenntnis der Steuergesetze befreit nicht von der Pflicht zum Steuern zahlen. Die Kenntnis aber häufig.«

Deutschland gedieh bislang wegen der marktwirtschaftlichen Perspektiven, die es bot. Wer hier keine mehr sieht, der wandert ab. Gerade beginnt eine Todesspirale, in der Deutschland dogmatisch abgewickelt wird. Auf dem Spiel stehen Arbeitsplätze, Wohlstand, innere Sicherheit. Wenn Robert Habeck am Montag in Bad Saarow leichthin verkündete, eventuell »müssten wir unsere Industrie drosseln oder gar abschalten«, dann schrillen in Unternehmen die Alarmglocken! Niemand investiert in einen unsicheren Standort – Kapitalgesellschaften sind ein scheues Wild! So, wie ein Bundesminister dem deutschen Volk, sind CEOs den Anteilseignern verpflichtet. Mit dem Unterschied, dass sie die Interessen ihrer Auftraggeber konsequent verfolgen. Der fachfremde Kinderbuchautor hingegen agiert wie ein Feuerwehrmann, der einen Brand mit Benzin löscht.

Immer mehr Firmen sehen sich nach einem wirtschaftsfreundlicheren Klima um. Darunter, wie »Gas-Gerd« sagen würde, »ausgewiesene Demokratien« wie das klimaneutrale China, das gerade hunderte Kohlkraftwerke und Flughäfen baut. Die deutsche Regierung spielt mit ihrer Politik solchen Umweltzerstörern in die Karten. Unsere Weichensteller handeln gemäß den Paradigmen ihrer Parteien und nicht nach wirtschaftlichen Anforderungen. Quote und Parteizugehörigkeit politischer Kader zählen mehr als Qualifikation und Fleiß, siehe Lambrecht. Minderheiten vertretende, beißwütig-grüne »PolyTiger« (grün + poly = mehrfach unerfahren), deren oft lückenhafte Lebensläufe eine Karriere in Unternehmen ausschließen würden, bestimmen über unser aller Zukunft. Danach sind deren Entscheidungen dann auch: man schaltet deutsche Atomkraftwerke ab, plädiert aber für den Erhalt russischer in der Ukraine – die sind bekanntermaßen sicherer als deutsche, siehe Tschernobyl – und man setzt auf die umweltfreundliche Verstromung importierter Kohle! Derart schräge Logik vergleiche ich mit jemandem, der im Winter sein Haus niederbrennt, damit er im Sommer dort eine Hütte bauen kann. Wo er in der Zwischenzeit lebt? Keine Ahnung, vielleicht bekommt er irgendwo Asyl.

Die Probleme der Welt sind nur von der gesamten Menschheit zu bewältigen. So stark unsere Wirtschaft war, so klein wird unser Beitrag zur Klimaverbesserung sein: was wir in 24 Jahren einsparen werden, verbraucht China laut Cornelia Bosbach (CDU) in 6 Monaten. Tatsächlich wird unser weltpolitischer Einfluss in dem Maße abnehmen, in dem Deutschland seine Weltmarktposition verliert. Grünen ist das schlechterdings nicht vermittelbar. Es ist in der Tat höchste Zeit für einen Wandel. Dieser wird auch ökologisch sein, aber nicht grün-dogmatisch. Sonst (das aber mit öko-reinem Gewissen) stirbt dieses Land. Meine Meinung. Mit brennender Sorge.

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